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Freie Universität Berlin - Fachbereich Geowissenschaften - Institut für Geologische Wissenschaften

Das Institut für Geowissenschaften der Freien Universität Berlin lädt zur Bewerbung auf eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter als Praedoc in der Arbeitsgruppe für Paläoklimatologie unter Leitung von Prof. Stefanie Kaboth-Bahr ein. Die Forschungsarbeit der AG Paläoklimatologie zielt darauf ab, das Verständnis vergangener Klima- und Ökosysteme zu verbessern und betont dabei das Zusammenspiel von Klimaprozessen in verschiedenen Breitengraden sowie die Verbindungen zwischen marinen und terrestrischen Klimasystemen. Dieses Verständnis erleichtert die Bewertung zukünftiger Szenarien in einer Welt, die zunehmend vom menschlichen Handeln beeinflusst wird.

Wiss. Mitarbeiter*in (Praedoc) (m/w/d)

mit 75%-Teilzeitbeschäftigung
befristet bis zu 4 Jahre
Entgeltgruppe 13 TV-L FU
Kennung: MESSEL_2025

Aufgabenbeschreibung:

Die zunehmende Dynamik und Intensität des globalen Klimawandels stellt die Gesellschaft vor die dringende Aufgabe, die zugrunde liegenden Mechanismen und Auswirkungen besser zu verstehen. Das Eozän (vor ca. 56 bis 34 Millionen Jahren) bietet als geologische Analogie wertvolle Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Treibhausgasen und Klima. Diese Epoche, geprägt durch hohe atmosphärische CO₂-Werte und wiederholte Hyperthermalereignisse – kurzzeitige Phasen extremer Erwärmung – ähnelt den prognostizierten Bedingungen für die Zukunft und ermöglicht wichtige Rückschlüsse auf Klimasensitivität, Ökosystemdynamik und Anpassungsprozesse.

Das vorliegende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die CO₂-Variabilität während eines ausgewählten Hyperthermals (ca. 47,2 Millionen Jahre) im Eozän zu rekonstruieren und dessen Einfluss auf terrestrische und aquatische Ökosysteme zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei fossile Pflanzenproben aus der UNESCO-Welterbestätte Grube Messel in Deutschland sowie marine Sedimentproben vom Walvis Ridge (Südatlantik). Zur Rekonstruktion der CO₂-Evolution während dieses Hyperthermals wird ein Multi-Proxy-Ansatz verfolgt, der Methoden aus der Paläobotanik, Mikropaläontologie, Paläoklimatologie und Geochemie kombiniert. Ziel ist die Erstellung einer hochauflösenden CO₂-Kurve für ein eozänes Hyperthermal anhand von Stomata-Dichte, Kohlenstoffisotopenzusammensetzung und der Anwendung eines etablierten mechanistischen Modells zur Optimierung des Gasaustauschs. Darüber hinaus sollen die stomata-basierten CO₂-Schätzungen mit boronisotopenbasierten Messungen anhand von benthischen Foraminiferen aus marinen. Sedimenten des Walvis Ridge, die denselben Zeitraum abdecken, verglichen werden, um die
stomata-basierten Abschätzungen besser kalibrieren zu können. Für das gewählte Hyperthermal liegt bereits eine Stratigrafie, ein Altersmodell und eine gut aufgelöste Temperaturrekonstruktion vor, ergänzt durch umfangreiche fossile Daten. Dies bietet eine breite Basis für weiterführende Analysen der Beziehung zwischen CO₂ und Erwärmung (Klimasensitivität) sowie potenzieller Veränderungen in Fischpopulationen, Algen-Community-Strukturen und Blattmorphometrien. Das Projekt wird im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, der Senckenberg Forschungsstation Grube Messel und der Universität Tübingen realisiert.

Ihre Aufgaben:

  • Durchführung von Forschungsarbeiten zur Rekonstruktion paläoklimatischer Veränderungen während des Eozäns in Mitteleuropa.
  • Vorbereitung und Analyse fossiler Pflanzenproben, einschließlich Stomatapräparation und Anwendung mechanistischer Modelle zur CO₂-Abschätzung in Maple oder R.
  • Beprobung von marinen Sedimentkernen und Aufbereitung von Proben für die Analyse benthischer Foraminiferen.
  • Bearbeitung und Analyse der Sedimentproben im Labor, einschließlich Bor- und Kohlenstoffisotopenmessungen.
  • Analyse und Interpretation der gewonnenen Daten unter Anwendung multivariater statistischer Methoden.
  • Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in begutachteten Fachzeitschriften sowie Präsentation der Ergebnisse auf nationalen und internationalen Konferenzen.
  • enge Zusammenarbeit mit Projektpartnern, darunter das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, die Senckenberg Forschungsstation Grube Messel, sowie weitere Forschende an der Universität Tübingen und in der Arbeitsgruppe Paläoklimatologie der Freien Universität Berlin.

Erwartete Qualifikationen:

Einstellungsvoraussetzungen:

  • Zum Zeitpunkt der Einstellung abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium (Master) in Paläontologie, Geowissenschaften, oder einer nahverwandten Disziplin.

Erwünscht:

  • Vorkenntnisse in Paläobotanik (z. B. Stomatapräparation) und/oder Geochemie (z. B. Messung stabiler Kohlenstoff (δ¹³C) und/oder Bromisotope (δ11B).
  • Erfahrung in Laborarbeit und Datenanalyse, idealerweise mit Programmen wie Maple oder R.
  • gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
  • Fähigkeit, eigenständig und im Team zu arbeiten
  • gute Organisationsfähigkeit
  • Die Arbeitssprache in der Arbeitsgruppe für Paläoklimatologie ist Englisch. Deutschkenntnisse wären von Vorteil, sind jedoch zum Zeitpunkt der Einstellung nicht erforderlich.
  • gültiger Führerschein (deutsche Klasse: B oder gleichwertig).

Unser Angebot:

Wir bieten:

  • Gehalt nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) als E13.
  • Möglichkeiten, Forschungsergebnisse auf Konferenzen zu präsentieren und in peer-reviewed Fachzeitschriften zu veröffentlichen
  • Zugang zu modernen Forschungseinrichtungen.
  • flexible Arbeitszeiten in einem familienfreundlichen Umfeld.
  • Karrieretraining und Entwicklungsmöglichkeiten an der Dahlem Research School.

Die Stelle dient der eigenen wiss. Qualifizierung.

Hinweise zur Bewerbung:

Die Freie Universität Berlin fördert Chancengleichheit und Diversität und begrüßt insbesondere Bewerbungen von Minderheiten, die in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind. Frauen mit gleichwertigen Qualifikationen und wissenschaftlichen Leistungen werden bevorzugt berücksichtigt

Bei Fragen zur Ausschreibung wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Stefanie Kaboth-Bahr via stefanie.kaboth-bahr@fu-berlin.de

Bitte beachten Sie, dass die Vorstellungsgespräche online durchgeführt werden!
Interessierte Kandidatinnen und Kandidaten sollten ihre Bewerbung als einzelne PDF-Datei
bis zum 17.02.2025 per E-Mail an bewerbungpaleo@geo.fu-berlin.de einreichen. Die
Bewerbung sollte folgende Unterlagen enthalten:

  • Lebenslauf (CV).
  • Bewerbungsschreiben unter Angabe der Referenznummer MESSEL_2025.
  • Kopien von Abschlusszeugnissen (BSc und MSc).
  • Kontaktdaten von zwei Referenzen.

oder per Post an die

Freie Universität Berlin
Fachbereich Geowissenschaften
Institut für Geologische Wissenschaften
Frau Prof. Dr. Stefanie Kaboth-Bahr
Malteserstr. 74-100
Haus D, 12249 Berlin (Lankwitz)

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Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Die Freie Universität Berlin fordert Frauen sowie Personen mit Migrationsgeschichte ausdrücklich zur Bewerbung auf.
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